Wissen mehrt sich, vergrößert seine Bestände in rasanter Geschwindigkeit und erneuert sich. Es widerlegt und erhebt sich, nützt und macht zugleich hilflos. Es drängt sich auf und belastet, wird zum Leben benötigt oder gar zum Überleben, wenn es darauf ankäme. Doch es fehlt noch zu viel. Die Lücken werden größer, je mehr Wissen angehäuft wird im Wettbewerb um die beste Wissensbasis. Wohin führt uns dieses Bestreben?
Wir haben verstanden, dass Wissen stetig und aus Vielfalt entsteht. Die Organisation der Wissensbestände hat sich in den Weiten und Tiefen des Internets verselbstständigt. Dennoch scheint es notwendig, so viel wie möglich davon zu besitzen. Neue aktuelle Inhalte nehmen neben alten Platz ein. Die Lernenden sind die Leidtragenden einer großen Fülle von gut durchdachten und stets zielgerichteten Arbeitsaufträgen in Lehrbüchern und Lernplattformen des Internets. Und selbst wenn es keine Lehrer*innen als direkte Wissensvermittler mehr bräuchte, so würden doch feststehende Lernaufträge in endlosen Papier- und Datenwüsten diese in gleicher Art und Weise ersetzen, bewiesen durch das eindimensionale Distanzlernen während der pandemiebedingten Schulschließungen. Lernen nach Plan ist das Prinzip – und Vorsicht, denn wer den bereits geebneten Pfad verlässt, könnte sich außerhalb des Lernplans bewegen und etwas Lernen, dass er besser nicht wissen sollte.
Willkommen in der Lebenswirklichkeit eines Schulkindes!