Das Gesetz ist unumgänglich, sagt man. Versteinert sind Paragrafen, die längst dem Zeitlichen entgangen sind. Warum sollte man diesen Paragrafen trauen? Möglicherweise sind Gründe vorhanden, aber wer übernimmt dafür Verantwortung. Wird es doch mancherorts laut gegen „falsche“ Gesetze, die abgeschafft gehören. So sind die Grundfesten einer demokratischen Gesellschaft nicht zu erschüttern. Aber gewackelt haben sie des Öfteren. Menschen, die im Schutz der Gesellschaft leben, vertrauen unseren Gesetzen. Menschen, die am Rande der Gesellschaft existieren müssen, brauchen umso mehr stabile Gesetze und jene, die sich am Gesetz vergehen, suchen anschließend nach Lücken, um sich der Verantwortung zu entziehen.
Um zu verstehen, wie Demokratie beschaffen ist, reicht es nicht nur Gesetzte zu kennen, sondern sie zu verstehen und zu respektieren. Dass es auch mal Konflikte mit Staat und Gesetz gibt, scheint menschlich, denn Widersprüche sind vorprogrammiert und bringen uns an die Grenzen der Vernunft. So scheint es unmöglich, richtig zu handeln, um Schaden zu verhindern. Was an einer Stelle zum Ergebnis führt, schafft andernorts Chaos und Verwirrung. Begreifbar sind die Gesetze, die uns die Natur beschert, nur dann, wenn sie einer Logik folgen. Dass das so sein muss, ist wohl ein Irrtum. Von Kausalität zu sprechen, trifft am ehesten zu, ist aber nicht die ganze Wahrheit. So helfen uns Gesetze, dem Zufall zu trotzen. Aber was wäre das Leben ohne die Ereignisse, die uns überraschend treffen – vielleicht weniger schön, weniger spannend, weniger tragisch und für den einen oder anderen auch weniger hoffnungsvoll.