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Lernen und wachsen

Handy-verbot

Angenommen, es gäbe folgendes Dilemma:

Dir ist es untersagt, etwas Spezielles zu tun, aber du musst das Verbot umgehen, damit du selbst keinen Schaden nimmst. Klingt nach Alltag, und das ist es auch, denn wir leben in einer Welt voller Widersprüche.

Wäre das Dilemma nun aufgelöst, ohne Verbote?

Naja, fast, denn es greift hier die Regel, die besagt, dass man dem inneren Kompass folgen solle. Doch der scheint zu wenig Orientierung für diese Welt zu bieten. Deshalb streiten und diskutieren parlamentarisch gewählte Menschen für möglichst sinnvolle Regeln, die dann zu Gesetzen verhandelt werden. Dabei ist zu bedenken, dass ein starres Regelwerk über den Bedürfnissen und individuellen Wünschen der Empfängerinnen und Empfänger steht. Es begrenzt und verhindert kreative Prozesse.

Wie wäre es mit sanften Regeln?

Diese wären dann harmonisch und ließen sich bewusst aufweichen, wo nötig und sind somit flexibel. Sie würden auch abweichendes Verhalten tolerieren und könnten dieses mit Geschick und Feingefühl wieder in den vorgefassten Rahmen zurückführen.

Sollten nicht auch mal Grenzen überschritten werden dürfen, um Fehltritte zu erkennen und zu verstehen?

Ich empfehle einen sachlich offenen Diskurs über das, was uns Sorge bereitet. Die entsprechende Kompetenz entsteht aus dem zielgerichteten und verantwortungsvollen Umgang mit Realitäten. Hier eröffnen sich neue Möglichkeiten für uns, zu lernen und zu wachsen.

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Nachgedacht

„Lasst uns spielen.“ Dieser Aufforderung zu folgen, ist leichter als wieder ein neues Paket an Aufgaben, Übungen oder Rätseln zu bewältigen. Etwas gemeinsam machen, endlich wieder. Nach den Wochen häuslicher Schule sind viele Schüler*innen neugierig und erfreut darüber, dass sie wieder an dem Ort sind, der ihnen für viele Wochen versperrt blieb – das Schulgebäude. So sollte es sein.

Aber die Regeln, die uns noch immer hindern, einen normalen Alltag zu erleben, sind überall präsent. Hygienevorschriften einhalten! Abstand! In den kleinen Klassenräumen ist der Schulalltag viel komplizierter als vor der Zeit der Schulschließungen. Dass unsere Schüler*innen, dafür wenig Verständnis zeigen, ist verständlich, aber darf nicht toleriert werden. Schließlich gibt es neben dem Bildungsauftrag auch noch eine gesellschaftliche Verantwortung. So sollte es sein.

Aber auf den Spielplätzen oder den nachmittäglichen Treffpunkten der Kinder wirkt die strenge Ermahnung des Lehrkörpers nicht mehr. Der ungezwungene Umgang ist einfach nicht zu bremsen. Und wer ist schuld? Wäre diese Frage nicht schon Schuldzuweisung genug, würde ich sie versuchen zu beantworten. Ist es nicht eher so, dass unsere Kinder diese besonderen Regeln, die ihnen befremdlich und allzu zwanghaft erscheinen, versuchen zu durchbrechen und das ohne böse Absicht. In ihrer Freizeit haben sie das Glück, den Strafmaßnahmen bei Nichtbeachtung zu entgehen. Nähe und Zuwendung zu erleben, fühlt sich eben gut an. So sollte es sein.

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